Ganz doof gefragt: Ohne Speedport leben?
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Hallo Leute,
das ist jetzt ein Themengebiet auf dem ich null Ahnung und Erfahrung habe. Da es meistens um spezifische Fragestellungen ging halfen mir die gefundenen Beiträge noch nicht weiter… daher Frage ich jetzt mal ganz doof nach:
Wenn ich (als Telekom-Kunde) auf den Speedport als Router verzichten möchte (den ich ja nur noch als Modem verstehe, seit pfSense bei mir eingebaut wurde), brauche ich dann noch was an Hardware oder kann ich das Kabel vom Splitter direkt an den PC mit pfSense an das WAN-Interface klemmen und im webGUI die Zugangsdaten eintragen, fertig? (Dass das nicht ganz einfach sein muss, hab ich schon gesehen, ist aber nicht der Kern meiner Frage). Oder muss da noch ein Speedport o.ä. zwischen dem pfSense-PC und dem Splitter hängen und in PPPoE-Modus versetzt werden? Oder ein Modem als PCI-Karte nachrüsten?Wäre es zur Beantwortung der Frage gut zu wissen was für einen DSL-Anschluss ich habe? Weiß ich nämlich nicht so genau, weil wir einfach den alten Vertrag mit 2 oder 3 Mbit von meiner Frau mitgenommen haben ... jedenfalls ruft Telekom auch laufen an, ob wir nicht einen 16er Anschluss mit T-Home-Entertain usw haben wollen... daher tippe ich mal ADSL ...
Falls es auf die DSL-Art ankommt ... wird's mit einer bestimmten besser oder schlechter, falls ich auf die Idee komme was anderes zu bestellen?Bitte auf noob-level antworten, bzw. falls jemand einen aktuellen Link zum grundsätzlichen aufschlauen für mich kennt würde ich mich auch drüber freuen...
Vielen Dank und viele Grüße,
Sascha -
Hmmm… wenn ich jetzt jemanden anders nicht falsch verstanden habe, wird's nix ganz ohne Gerät ... und entweder ein Speedport o.ä. oder ein "nur" Modem ist nötig. Klingt jetzt aber wieder loisch ... aber ist es das wirklich? Heissa!
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Hallo,
also, ohne Modem geht nichts. Wie der Name shcon sagt, moduliert und demoduliert das Modem Daten zwischen verschiedenen Übertragungsstrecken und Techniken. Das bedeutet, die pfSense / NIC benötigt die Daten im Ethernet Format. Da dieses Format aber auf der Telekom leitung nicht gesprochen wird, auch auf Grund von physikalischen gegebenheiten, braucht man ein Modem.
Du brauchst also weiterhin ein Modem - was die pfsense ersetzen kann ist die Benutzeroberfläche des Speedport und damit die Firewall, NAT und Routing Funktionen.
Theoretisch könntest du schauen, ob es auch Modems mit Annex-B Standard für PCI Steckplätze gibt, dann könntest du dir solch eine PCI karte in die pfsense einbauen und den Speedport abgeben.
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Oki doki, dankeschön.
So in der Art glaubte ich das inzwischen verstanden zu haben …
Gibt's denn aktuelle Erfahrungen ob man zurzeit von der Telekom gelieferte Geräte nur als Modem verwenden kann (glaube dass ist das PPPoE-Passthrough, kann das sein?) oder ob es einen Trend dahin gibt, dass sie einem damit das Leben so schwer wie möglich machen?
Damit müssten sich dann doch auch für z.B. VPN die Portweiterleitungen im Speedport etc... erledigen, oder?
Dank und Grüß,
Sascha -
Hallo,
man muss hier vielleicht ein bischen unterscheiden, ob es sich um ADSL oder VDSL handelt. VDSL bin ich nicht ganz auf dem Stand der Dinge, wie sich hier die Speedport Router verhalten, wenn man diese nur als Modem nutzen möchte. Da gibt es glaube ich mittlerwiele keine Funktion mehr im Menü, da hier verschiedene VLANs genutzt werden etc. pp. Die telekom oder auch AVM wollen dabei aber verhindern, dass der "Dumme User" etwas falsch einstellt und nichts (mehr) geht. Als VDSL mal außen vor.
ADSL:
Hier gibt es oftmals im Menü die von dir geannnte Funktion "PPPoE Passthrough" - das schaltet zwar die Router Funktionalität am Speedport ersteinmal nicht aus, aber der Speedport leitet "PPPoE-Anfragen" einfach durch, ohne zu filtern etc. Als im Prinzip ist der Speedport dann nur noch ein Modem.Bei den FritzBoxen gibt es oft die Funktion "DMZ Host" oder "Exposed Host", den man in der Firewall eintragen kann. Hierbei leitet die FritzBox sämtlichen Verkehr auf sämtlichen Ports ungefiltert weiter an den "Exposed Host". Hierbei macht die FritzBox aber weiterhin NAT und die Zugangsdaten werden auf der FritzBox eingetragen. Die pfsense wird dann nur als "Client" angeschlossen.
Ich persönlich nutze die zweite genannte Lösung, weil ich mit PPPoE an der pfsense etwas Probleme hatte.
Um zu deiner VPN Frage zu kommen:
Beide von mr genannten Möglichkeiten erlauben es dir, dass du dir die Portweiterleitungen, Firewallregeln etc. am Speedport/FritzBox sparen kannst und erst an der pfsense zu konfigurieren ist. -
Ahhhaaa…. okay. Langsam beginnt sich ein Bild zu formen! Besonders der Hinweis auf VDSL, bzw, dass dort ein Unterschied sein wird, ist bestimmt Gold wert!
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Beschreibung!!!!
Gruss,
Sascha -
Also aus eigener Erfahrung ein Speedport lässt sich gar nicht mit VDSL als PPPoE Passthrough betreiben (ok - mit der 9xx-Serie habe ich es nicht mehr probiert) - also dann ein 300HS oder ähnliches bei Ebay schiessen (nicht ganz billig, aber ich habe gleich 2 mitgenommen um eine Reserve zu haben)
Leider macht die Telekom im Gegensatz zur VDSL-Spezifikation kein ADSL-Fallbach somit musste ich schnell reagieren :)
Das 300HS funktioniert nach VLAN-Konfiguration ohne Probleme !
Gruss,
michael -
Ganz ehrlich geantwortet…
Ich war sehr happy als ich den Abholschein für meinen Speedport bei der Telekom beauftragt hatte.
Jetzt ist er seit fast einen halben Jahr, da wo er herkam, in Mordor.Fakt es geht ohne, aber ein Modem muss trotzdem noch an den VDSL-Anschluss.
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Und auch von mir noch ein kleiner Hinweis in der Sache: Wenn es nur um ADSL geht (VDSL und andere Verdunkelungen der Telekom und Mitbewerber einmal außen vor gelassen), dann kann man relativ günstig ein kleines aber feines ADSL2+ Modem (AnnexB) erwerben (es gibt immer wieder Margen von bspw. Congstar oder DLink o.ä. um ca. 20€), welche den DSL Part übernehmen. pfSense übernimmt den Verbindungsaufbau und der Speedport ist Geschichte. Je nachdem worauf man pfSense betriebt, gibt es auch DSL Steckkarten (PCI), um kein Extra-Gerät herumstehen zu haben, da ist aber dann ein klein wenig Bastelei angesagt.