Brauche Hilfe bei Auswahl eines Switch mit LACP
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Hallo bax,
Prinzipiell funktioniert so eine Verkabelung wie du sie schilderst schon. Allerdings versucht man meines Erachtens genau das einzugrenzen. Jeder zusätzliche Switch bringt ja auch Komplexität und Fehlersuche mit rein und wenn man ggf. etwas ausrollen will à la 802.11x Port Security, dann müssen das wieder alle Switche können anstatt nur wenige.
Um zu sagen ob sinnvoll oder nicht, müsste man mehr wissen, bspw. Strecken zwischen den weitest entferntesten Clients, Stockwerke, Server, Clients, etc. etc.
Denkbar wäre bspw. ein großer Core-Switch (oder besser 2, man will ja Redundanz) im Server-Raum (so es sowas gibt) und dann entsprechend 1 oder mehrere Stockwerk-Switches, die mit dem Core verbunden sind.
Eine der letzten Firmen, für die ich tätig war, war umgezogen und hat so etwas ähnliches ausgerollt. Neues Bürogebäude, Office im 6./7. Stockwerk, mehrere Server im Keller im Serverraum, dort dann auch beide Internetanbindungen rein, auf zwei HP Modular-Switches (5000er Reihe) die mit 4x10GE miteinander verbunden waren. Stockwerke waren mit 3 Switches jeweils 2x Glas 10GE auf den ersten und von dort aus auf #2/#3 angebunden.Du siehst: Ja so eine Verteilung geht, sollte aber gut überlegt sein, damit du dir dabei keine Flaschenhälse baust. Denn dann bringt dir auch der Server mit 2x 4xGB Anbindung nichts mehr, wenn kein Client die auch abrufen kann, weil keiner mehr überhaupt Gigabit auf den letzten Switch bekommt :)
Grüßend
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Hallo JeGr,
und besten Dank für Deine Antwort!
Mein Problem: Der Geschäftsleitung (meine Frau ;) ) erklären warum ein Switch jetzt plötzlich keine 35 Eur sondern mehrere hundert/tausend Eur kosten kann.
Bisher hat sich alles in dem bekannten "historisch gewachsenen", Du siehst ich habe schon mehr von Dir gelesen :D , GBit-Fummel-Netzwerk abgespielt. Einfach immer ein Switch dazu wenn weitere Anschlüsse notwendig waren. Maximal hatten wir hier mal 49 Workstations in einem Netz das letztlich über eine einfache GBit-Netzwerkkarte am Server angeschlossen war. Und das bei Parallelzugriff auf Dateien die mehrere hundert Megabyte groß sind. Es muß sich also was ändern um die Produktivität zu erhöhen. Darf allerdings mit den Kosten nicht ausufern - sind ja noch keine Millionäre ;)Die neuen "Räume" sind eigentlich ein großer Open-Space-Raum mit mehreren tragenden Säulen. Jeweils an den Säulen wollte ich, so mein bisheriger Plan, von oben kommende Netzwerkanschlüsse installieren lassen. Arbeitsplätze dann um die Säulen herum aufgebaut - würde ganz gut passen. Es ist letzlich ein Raum mit gut 200qm der über die Decke nach unseren Wünschen verkabelt werden kann. Ich denke das längste Kabel könnte ca. 30-35m lang sein - wenn ich von einem Serverschrank in einer Ecke ausgehe.
Also was wäre jetzt sinnvoller? Ein zentraler Switch direkt beim Server (der hat übrigens nix mit 10GBit, es gibt aber Einschübe - kann morgen mal den genauen Namen angeben - ist von der Thomas Krenn AG) von dem dann alle einzelnen Kabel direkt zu den Rechnern gehen (aktuell ca. 25, oder mehrere Switche?
Falls weitere Infos´s nötig sind, so bitte einfach anfordern. Ich geb mein Bestes!
Gruß!
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Schau dir doch mal den TP Link SG3216 bzw SG3210 (V2) an. Die habe ich seit ein paar Tagen zu Hause im Einsatz. Gibts auch mit mehr als 16 Ports und sind sehr gut bezahlbar.
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Also: da sich das ganze ja doch nach etwas mittelgrößerer Firma anhört (49 Workstations ist da ja schon einiges), wäre da vielleicht ein sinnvolles Konzept am Besten. Da du sagst Verkabelung über die Decke, wird das vielleicht ein wenig kniffelig - schöner bei Workstations ist ja dann doch schon ein Bodentank, wo die Dosen für Netzwerk, Telefon und auch Strom drin sitzen. Da das aber wohl ausscheidet, muss dann eben Deckenverkabelung her.
Da ich weder den Raum einschätzen kann noch was sonst baulich in Frage kommt, scheint es auf den ersten Blick schon sinnvoll, wenn ihr eh die Arbeitsplätze an den Säulen positioniert, dort auch zentral die Kabel runterkommen zu lassen. Wenn das eckige Säulen sind wäre es vielleicht auch ne Möglichkeit, dort Aufputzdosen drauf zu tackern um dann die Arbeitsplätze schön von unten anschließen zu können, aber wie gesagt, dazu kenne ich die bauliche Seite zu wenig. Es ist ja doch immer schöner, wenn Kabel ordentlich aufgeräumt sind damit man a) nicht drüberfällt und b) nicht so viel von sieht. Wirkt aufgeräumter und strukturierter und gerade wenn man eh umzieht, will man es ja ordentlich machen.
Sofern die Strecke vom Server / zentralen Switch nicht weiter als 100-150M sind, wäre es durchaus zu überlegen, eine zentrale Core-Struktur vom Switch zu fahren. Dann kommt es aber darauf an, wie viele Arbeitsplätze ihr wo verdrahten wollt. Was du zusätzlich überlegen solltest - weil hysterisch gewachsen und so ;) - ist folgendes: ein richtig guter Switch (Sorry Phreak, aber da rechne ich TP Link und Co. nicht mit ein, die mögen für den Heimverbraucher gut und ordentlich sein, aber im Firmeneinsatz brauche ich andere Kaliber) hat eben auch entsprechend große Backplanes um ggf. alle Ports gleichzeitig in voller Bandbreite zu bedienen. Es bringt der schönste 24er Switch nichts, wenn er ne max. 10GBit Backplane verbaut hat und ich somit max. 10 Clients volle Kanone mit Gigabit beanspruchen kann.
Das sind dann auch die Punkte, wo du argumentativ ansetzen kannst: Das ist kein Job mehr für LowCost Hardware, da muss man ein wenig mehr berappen. Niemand sagt, dass es gleich Goldbarren mit Platinkante sein müssen (Juniper, Cisco) aber auch HP bspw. bieten im Switch Segment für kleineren Preis schon große Hardware an. Ein guter L2 Switch kann dir ohne Probleme LACP, VLANs, Jumbo Frames etc. handeln, wenn er noch besser ist, hat er sogar keine lausige Bastel-WebGUI, sondern ne halbwegs ordentliche CLI mit der man ihn konfigurieren und administrieren kann. Dann kommt es auf Backplane, Feature Set und Einsatzzweck an. Was will man damit bauen.
Ich lese hier immer nur ein Server der mit richtig Bumms angebunden werden soll. Ist das alles? Gibts noch mehr? Was ist mit Internet? Was ist mit Redundanz? Wie ist der Impact, wenn sowas wie der Switch ausfällt? Sprich: Brauche ich ggf. was Ordentliches nicht nur mit Garantie sondern auch mit (kleinem) Servicevertrag - oder zumindest schnellem Vor-Ort Tausch o.ä.? Natürlich kann man an einigen Ecken sparen, wenn dat Dingens dann ausfällt lohnt es meist aber nicht.
Für die Switch-Beratung müsste man konkret wissen:
- Wie viele Geräte, wie viele Server, was ist mit Internetanbindung(en)?
- Distanzen (zwischen Clients, Server, maximale Distanz)
- Wo stehen Server/Internet, wo stehen Clients (gleicher Raum, Etage, etc.?)
- Wachstum?
- Einsatzzweck? Besserer Access Switch? Core Switch? Routing? Filtering? Routing Protokolle o.ä.?
Gerade wenn du so "schwieriges Terrain" hast zum Verkabeln, denke ich aber, dass es sinnvoll sein könnte, es wirklich zentraler zu halten. Denn wie gesagt, wenn du anfängst auf viele kleine Switche zu streuen, bist du zum einen limitiert auf deren Backplane und deren Anbindung an den größeren Switch am Server. Dann hast du nachher nen Server der mit 4GBit redundant an nem Switch hängt, aber an dem Switch hängen Access Switche für die Clients dann mit Uplinks die 2GBit/s breit sind und dann vielleicht 8-12 Clients bedienen. Dann hast du vllt. 12 Clients, die sich gerne über Gigabit zum Server connecten möchten, aber über 2GBit/s Uplink von ihrem Switch zum größeren Switch limitiert sind. Schafft jeder gerade noch rund 170 Mbit statt Gigabit. Dass dann deine Frau fragt, warums nicht auch billige 40€ 100MBit Switche tun ist klar ;) Klar sind das Maximalwerte und man müsste klassisch eher von Mischwerten ausgehen (greift ja nicht jeder gleichzeitig auf fette Files zu), aber du siehst worauf ich raus will. Zumal: Wenn es nur einen Server gibt (und sonst nix, was die erreichen müssen) hat man irgendwo immer ein Bottleneck. Und sei es dann der Storage auf dem Server selbst, der die 4GBit/s Daten gar nicht liefern kann ;)
Grüße
Jens -
Schau dir doch mal den TP Link SG3216 bzw SG3210 (V2) an. Die habe ich seit ein paar Tagen zu Hause im Einsatz. Gibts auch mit mehr als 16 Ports und sind sehr gut bezahlbar.
Wie gesagt gehe ich bei seinem Post schon eher von mittelgroßem Unternehmen aus. Die SG32xx sehen zwar erst einmal nicht schlecht aus, ich habe aber seltenst eine Firma erlebt, die sich dann so "günstige" Switche holen, da ich da leider auch eher schlechtes höre von Ausfallraten. Bei Support bin ich da überfragt oder wie schnell im Fall des Ausfalls was anderes da ist, aber kaum ein kommerzieller Händler bietet für ein Projekt TP-Link o.ä. an. Womit man viel gewinnen kann ist ggf. ein Systemhaus oder einen Händler zu finden, der einem dann im Falle von mehreren Geräten Abnahme ein Projekt beim Hersteller aufmachen kann. Dann gibts auch häufiger mal günstige(re) Preise :)
Für zu Hause und den schmalen Geldbeutel kann ich BTW auch neben den TP-Link (zu Hause oder im Labor gelten andere SLAs ;)) auch die kleinen Reihen von HP empfehlen. Für etwas besseres Spielnetzwerk zu Hause sind die 1810er bspw. echt ein Schnäppchen. Haben zwar leider nur eine crappy WebGui aber daheim spielt man eh nicht so viel an Spanning Tree oder derlei Kram rum ;) Und VLANs, Trunks, LACP, Jumbo Frames und 2-4 Multiports (SFP+) sowie Fanless sind sie auch noch :)
Grüße
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Ufff…....Danke für die umfangreiche Antwort! Da qualmt mir schon der Kopf und ich muß jetzt erstmal noch einige Info´s sammeln.
Melde mich dann mit weiterem Input zum Thema.
Nochmals besten Dank!
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Ja gut, wenn ich mir für meine Firma switche kaufen würde, dann wohl HP procurve oder ähnliches. Aber es klang ja nach möglichst günstig.
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Ich muss doch mal meinen Senf dazugeben! :o
Bei einem Netzwerk mit ca. 50 Mann wo ein reger Datenaustausch stattfindet sollte man nicht viele kleine Switches, oder SoHo-Geräte einsetzten.
Hier reichen fast schon keep-alives ( Netzwerkerkennung Windows, Netzlaufwerke, Imap, etc) um die Harware an die Grenzen zu bringen! Einfache Switche von Netgear, TPlink und D-Link sind meist nur dafür ausgelegt sie mit der Anzahl der Ports die sie besitzten zu betreiben!Bei 50 Mann sollte man die Verfügbarkeit def. mehr im Auge halten, und ich denke das ein Core aus mind. 2 Switchen genutzt werden sollte. Ausserdem ist M-LACP hierbei sehr wichtig.
Wenn man geld sparen möchte wäre sowas wie
2 x http://geizhals.at/de/netgear-prosafe-gs752txs-a672406.html oder 2x http://geizhals.at/de/netgear-prosafe-gs728txs-a953198.html oder mixen! ;)
mit 2x http://geizhals.at/de/netgear-prosafe-axc763-a673094.html
Hierbei nutzt man 2 10 GBase Ports um zu stacken, aber das schränkt die Bandbreite natürlich ein.Damit könnte man einen redundanten günstigen "Core" aufbauen! Aber sowas markiert nur die Einstieg…
Ausserdem muss auch jemand da sein der sowas konfigurieren und optimieren kann!Eventuell kann man auch nach "refurbished Hardware" suchen! Da wären auch solche Geräte wie Cisco 3750x interessant!
Mfg oli
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@Oliver_ aber immer mehr Senf - the more the merrier :)
Persönlich (Achtung: subjektiv) stimme ich dir in weiten Teilen zu, allerdings würde ich meine Core-Infrastruktur nicht mit Netgear bauen. Das widerspricht an der Stelle schon fast wieder dir selbst. Klar sind die genannten Teile keine SOHO Switches, aber Netgear an sich hat bislang in meiner Erfahrung wenig geliefert, was sie für Qualität im Firmenumfeld klassifizieren (leider). Da ist doch schon häufiger mal ein Netzteil gestorben, der Switch überhitzt oder die Ports waren nicht isoliert (steck ein Kabel rein und drück zu fest dagegen und der Switch resettet sich).
Da würde ich es wie @Phreakazoid halten und Richtung HP ProCurve tendieren. Nicht so teuer wie Cisco oder Juniper (wobei man auch hier bei Juniper bei den EX3300 bspw. teils bombastische Preise bekommt auf das Pärchen und die Kaskadierung ist da leichter) aber trotzdem sehr gute Qualität und vor allem mit SupportPack und vor Ort Austausch solide. Zudem kann man in die SFP+ Ports bei HP gerne auch mal "günstigere" GBICs einbauen, ohne Probleme zu bekommen. Wir hatten damals in einer Firma 2 Original HP GBICs gekauft und für den gleiche Preis nochmal 20 "noname" von einem deutschen Fertiger die in den HP modular switches der 5000er Serie und auch den 2510ern und 2810ern problemlos erkannt worden sind.
Subjektiv halte ich da bspw. die 5000er HPs für eine echt gute Idee, da man das Chassis eben durch die Einschübe flexibel erweitern kann mit Ports, wenn man sie braucht und welche man braucht. Über die SFP+ Ports können auch DA Kabel (direct attached, Kupfer) verwendet werden was sehr angenehm ist wenn man zwei 5000er als redundanter Core verstrippen möchte.
Aber das sind dann nur meine 0,02€ ;)
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Das widerspricht an der Stelle schon fast wieder dir selbst.
;D
Sowas musste ja kommen! ;)
Natürlich stellt Netgear den Absoluten Einstieg dar, aber seitdem Netgear im 10Gb Segment aktiv ist, hat sich meine Meinung zu deren Produkten ein bisschen gewandelt! Und bax2000 hat was von 35€ geschrieben! ;)Und die HP5000 sind schon nicht schlecht aber HPs IRF oder Cisco's VSS (VSL) sind für größe Netze gedacht, und m.M.n. schwieriger zu administrieren.
Da dann lieber Cisco 3750x oder 2960X mit nem schnellen Stackingport und leichter erweiterbar!
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Mit Verlaub… aber fast alles von den was du vor hast macht keinen Sinn. Besonders ein Blick auf die Kosten und den verfügbaren Nutzen, den du erzielen könntest aber mit dem Konzept nicht kannst, macht das ganze fast absurd!
So ein paar kleine Hinweise...
Was kosten neu GB NICs? Was kostet eine Dual-10 GB Karte?
Welche Sinn macht es einfache Access-Switches mit einen Aggregationsverfahren anzuschließen?Du verpulverst an vielen Ecken Geld... Der Konfigurations und Wartungsaufwand....
Es muss ein Konzept belastbares und modernes Konzept her!
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@shiversc: Da stimme ich zu und ich denke, dies geht auch aus meinen vielleicht zu langen Posts hervor, dass hier erstmal ein sinnvolles Anforderungsprofil und Netzwerkplan her. :)
Grüße